Dr. Max Isserlin

Dr. Isserlin

Dr. Isserlin mit seinem Sohn Bruno

Der Sodener Badearzt und langjährige Leiter der Israelitischen Kuranstalt Dr. med. Max (Markus) Isserlin entstammte dem ostpreußischen Judentum. Er wurde am 8. Dezember 1874 in Prostken / Kreis Lyck (heute Prostki, Woiwodschaft Ermland-Masuren, Polen) geboren. Von seiner Ankunft in Bad Soden im Jahr 1900 bis zum Novemberpogrom in der Kurstadt am 10. November 1938 leitete Dr. Max Isserlin die Israelitische Kuranstalt und stieg zu einem allseits respektierten Bürger und geschätzten Arzt auf. Mehrmals stand er an der Spitze des Ärztevereins, investierte in den Bau des Inhalatoriums (1912), engagierte sich in der Kommunalpolitik und war von 1907 bis 1938 Vorsteher der Synagoge. Max Isserlin nahm als Stabsarzt am Ersten Weltkrieg teil und erhielt 1915 das Eiserne Kreuz.

Noch vor dem Ersten Weltkrieg erwarb Max Isserlin die Villa Zum Quellenpark 6 als Wohnhaus, in  dem er auch seine Arztpraxis betrieb. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten musste er unter Druck dieses Anwesen verkaufen und in ein weniger repräsentatives Haus in der Dachbergstraße ziehen. Nachdem er aus diesem am 10. November 1938 mit Gewalt vertrieben und kurzzeitig inhaftiert worden war, gelang ihm gemeinsam mit seiner Ehefrau Regina über Italien die Flucht nach England zu seinen beiden Kindern, die bereits 1933 bzw. 1936 vor dem national-sozialistischen Regime geflohen waren. Er starb 1965 in Manchester, England.

Dr. Max Isserlins letzter frei gewählter Wohnort war das Haus Hauptstraße 6, heute Zum Quellenpark 6, in Bad Soden.

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