Mina Grünebaum

Mina GrünebaumMina Grünebaum wurde am 19. Oktober 1881 in Bad Ems geboren. Sie hatte einen unehelichen Sohn Albert (*1906), der von ihrer jüngeren Schwester Käte aufgezogen wurde. Nachkommen von ihrem Sohn Albert leben heute noch in Lens (Frankreich).

Sie zog 1908 nach Bad Soden und arbeitete als Haushälterin bei der Familie von Dr. Max und Regina Isserlin in dem Haus Hauptstraße 6 und – nach dem erzwungenen Umzug Mitte der 1930er Jahre – in dem Haus Dachbergstraße 25. In der Samstagsausgabe der Bad Sodener Zeitung vom 1. April 1933 ist auf der ersten Seite unter der Rubrik „Lokales und Allgemeines“ zu lesen: DIENSTJUBILÄUM. Am heutigen Tage feiert Frl. Mina Grünebaum ihr 25jähriges Dienstjubiläum bei Familie Dr. med. Isserlin. Der Jubilarin dürfte es an Gratulationen nicht fehlen. – Am selben Tag fand im ganzen Deutschen Reich ein von den Nationalsozialisten organisierter Boykott jüdischer Geschäfte statt und Hitler wurde zum Ehrenbürger von Bad Soden ernannt.

Nach dem 10. November 1938 und der gewaltsamen Vertreibung aus dem Haus Dachbergstraße 25 in Bad Soden lebte sie in Frankfurt am Main. Von dort aus wurde Mina Grünebaum gemeinsam mit ihrer jüngeren Schwester Käte und ihrem Sohn Albert bei der zweiten großen Deportation aus Frankfurt am 11. November 1941 in das Ghetto Minsk verschleppt. Im Jahre 1942 – ihr genauer Todestag ist nicht bekannt – wurde Mina Grünebaum in der Nähe eines Lagers bei Minsk wegen Entkräftung erschossen.

Mina Grünebaums letzter frei gewählter Wohnort war das Haus Hauptstraße 6, heute Zum Quellenpark 6, in Bad Soden.

Weitere Informationen: Artikel über Mina Grünebaum aus dem Höchster Kreisblatt vom 7.12.2013.

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