Recherchequellen

Alle Informationen zu Stolpersteinen sind sorgfältig recherchiert. Unsere Haupt-Informationsquellen sind dabei:

 

Berichte noch lebender Zeitzeugen

Ja, es gibt sie: die noch lebenden Mitbewohner von Bad Soden, die sich an damals erinnern. Aber es werden immer weniger: Rechtzeitige Interviews sind wichtig und notwendig.

Lokale Stadtgeschichte Bad Soden

Erste Anlaufstelle ist das Stadtarchiv mit seinem immer hilfsbereiten Team.
Aber auch die Bad Sodener Geschichtsvereine in Altenhain, Neuenhain und Bad Soden Kernstadt können weiterhelfen.
Ein weitertes Hilfsmittel ist das alte Adressbuch 1931 von Bad Soden, das bis 1931 als Anhang des Frankfurter Adressbuchs vorhanden war. Ab 1932 gab es nur noch ein stark abgekürztes Verzeichnis.

Stadtarchiv Frankfurt

Viele Dokumente wie Leichenscheine oder Anzeigen über Bad Sodener Juden, die im Zuge der Verfolgung nach Frankfurt geflohen sind und von dort deportiert und ausgewandert sind, kann man in dem Institut für Stadtgeschichte finden.

Universitätsbibliothek Frankfurt

Auch die Universitäts- und Stadtbibliothek in Frankfurt besitzt eine Abteilung mit lokalen Informationen über Frankfurt. Hierin sind beispielsweise Adress- und Telefonbücher enthalten, die auch die Daten von kleinen Orten in Frankfurts Umgebeung enthalten, etwa von Bad Soden.

Fritz-Bauer-Institut Frankfurt

Das Institut hat nicht nur eine Materialsammlung zur Tätigkeit von dem Staatsanwalt Fritz Bauer, der als einer der ersten Staatsanwälte NS-Verbrechen in der Nachkriegsära untersucht hat, sondern betreut auch Datenbanken zu einer Vielzahl verfolgter jüdischer Bürger Hessens.

Jüdisches Museum Frankfurt

Das Jüdische Museum hat verschiedene Abteilungen mit verschiedenen historischen Sammlungen und Dokumentationen zum jüdischen Leben und Geschichte in Frankfurt und Umgebung.

Webseiten zur Geschichte jüdischer Bürger in Hessen

Vor dem Holocaust- Fotos zum jüdischen Alltagsleben

Frankfurt am Main 1933-1945

Hessische Archive

Alle wichtigen Dokumente wie Steuerakten, Polizeiberichte, Personenstandsakten usw. sind in Hessen in speziellen Archiven gelagert. Die zentrale Recherche ist durch das hessische Rechercheprogramm Arcinsys möglich. Nach einer online-Anmeldung an dem System und einem Recherchegesuch kann man gefundene Ergebnisse auf eine Merkliste setzen und sie in dem entsprechendem Archiv im Lesesaal ansehen und evtl. für eine elektronische Kopie kennzeichnen. Die bestellten Kopien werden dann auf Rechnung zugeschickt.
Man beachte: Es existieren Akten und Listen im Archiv, die nur intern von den Mitarbeitern durchsucht werden können. Beispiele dafür sind die Wiedergutmachungsakten und die Liste der Aliierten zur Konfiszierung jüdischer Immobilien durch die Nazis. Auch in dieses Material darf man einsehen; man muss aber die Mitarbeiter des Staatsarchivs an Ort und Stelle darum bitten.

Ein guter Quellenzugang ist auch durch das Landesgeschichtliche Informationssystem Hessen möglich. Hier muss man zuerst die Art der Quellen auswählen und dann eine Suche nach dem Ort durchführen. Die aufgeführten Quellen können nun direkt angewählt werden. Ein direktes Herunterladen der gescannten Geburts-, Heirats- und Sterbebuchseiten ist dann möglich.

Grundbuchamt

Es gibt die Möglichkeit, den ursprünglichen Besitzer eines Grundstücks durch das Grundbuchamt herauszufinden. Mit Hilfe des Namens kann man dann eventuelle Wiedergutmachungsakten im hessischen Staatsarchiv anfordern, um so Gewissheit über das Schicksal der damals Enteigneten zu erhalten. Für die genaue Akteneinsicht benötigt man aber die Flurstücknummer, da nur das Grundstück und nicht das darauf stehende Haus erfasst sind. Mit der Kenntnis der aktuellen Flurstücknummer kann man dann rückwärts in der Zeit durch die Blätter des Grundbuchs recherchieren, Teilungen und Zusammenlegungen nachvollziehen, und dann am Ende beim Grundstückszustand (Eintragsnummer) der damaligen Zeit zu landen. In weiteren Spalten bzw. Seiten („Abteilungen“) sind dann alle anderen Angaben zu diesem Eintrag gelistet: Schuldeintragungen, Ablösungen, Umschreibungen, Enteignungen. Zur Einsichtnahme ins Grundbuch muss man ein „Berechtigtes Interesse“ nachweisen, was allerdings für die Mitglieder der Stolperstein AG gegeben ist.

Für Bad Soden ist das Grundbuchamt im Amtsgericht Königstein, Gerichtstr.2, zuständig.

Bundesarchiv

Nach den Angaben aus der israelischen Datenbank wurde auch 1977 eine bundesdeutsche Datenbank der Verfolgten des Nazuregimes eingerichtet. Dazu gibt es folgende Unterlagen:

Auswanderermuseum Bremerhaven

Im Deutschen Auswandererhaus in Bremerhaven ist es möglich, in verschiedenen Datenbanken zu recherchieren. Hier sind die Namenslisten der Auswandererschiffe einsehbar und so Familiengeschichte recherchierbar.

Israelische Shoa („Holocaust“) – Datenbank

Die zentrale Bibliothek und Dokumentation der Shoa in Israel, das Yad Vashem, erlaubt  umfangreiche Recherchen über das Schicksal von Juden aus aller Welt. Auch das Schicksal verfolgter und ermordeter Juden aus Bad Soden ist hier dokumentiert.

Das Arolsen-Archiv

Die Arolsen Archives sind ein internationales Zentrum über NS-Verfolgung mit dem weltweit umfassendsten Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus. Die Sammlung mit Hinweisen zu rund 17,5 Millionen Menschen gehört zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Sie beinhaltet Dokumente zu den verschiedenen Opfergruppen des NS-Regimes und ist eine wichtige Wissensquelle.